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Wer hätte das vermutet? Quizzen kann beim Lernen helfen – und bringt den größten Erfolg, wenn man dabei erstmal auf die falsche Antwort tippt.
„Vorwissensaktivierung“ heißt das in der Forschung. Eine neuere Studie von Brod, Hasselhorn und Bunge (2018) hat das herausgefunden. Schauen wir genauer hin, beachten mögliche Nachteile und widmen uns den Potenzialen und Funktionen des Quizzens im Unterricht.
Für die Studie wurde mittels Eyetracking die Pupillenerweiterung der Probanden gemessen – und damit deren Überraschungsreaktion: „Was wir sehen im Experiment ist, dass das Ausmaß dieser Überraschung zusammenhängt mit ihrem späteren Lernerfolg. Und wir sehen, dass diese Überraschungsreaktion nur auftritt, wenn das Vorwissen sich als falsch herausstellt. Und das ist ein durchaus ziemlich spannendes Ergebnis, sprich man könnte die Überraschung wirklich als eine zusätzliche Lerngelegenheit auffassen.“
Racle Fotodesign @ Fotolia.com
Kritische Reflexion der Quizdidaktik
Quizdidaktik erfreut sich immer größerer Beliebtheit im Unterricht, jedoch gilt es, auch kritische Punkte zu reflektieren (vgl. Wampfler 2020):
Es befreit Schüler*innen davon, längere Texte lesen und Antworten auf Fragen aufschreiben zu müssen.
Nicht ohne didaktische Begleitung: Wissen ist dabei meist aus praktischen Kontexten gelöst und stellt die Überprüfbarkeit von Antworten über den Sinn, das Wissen für Lernende in ihrem Lernprozess entfalten soll. Dies kann jedoch mit entsprechender didaktischer Begleitung abgefedert werden, indem im begleitenden Unterrichtsgespräch Begründungen für bestimmte Antworten entwickelt werden.
Schnelligkeit vor Sorgfalt: Die Wettbewerbssituation unter den Lernenden suggeriert, es sei wichtig, Fragen sehr schnell zu beantworten und dabei ein bestimmtes Risiko einzugehen, statt sorgfältig abzuwägen. Zudem entsteht der Eindruck, es sei sinnvoll, bei der Bewertung von Lernprozessen einer Gruppennorm („Wer kann die Aufgaben am schnellsten lösen?“) Vorrang vor kriterialen („Wer kann die Aufgaben richtig lösen?“) oder individuellen Perspektiven („Kannst du mehr Aufgaben lösen als beim letzten Mal?“) zu geben.
Lernzieltaxonomie: Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf die Lernzieltaxonomie.