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„Wie man geprüft wird, so lernt man“ – Prüfungskultur als Katalysator für zeitgemäßes Lernen

Wie kann eine zeitgemäße Prüfungskultur angelegt werden? Wie können die Kompetenzen kritisches Denken, Kommunikation, Kollaboration und Kreativität integriert werden? Welche Ideen gibt es? Welche Austauschmöglichkeiten? Nachfolgend erhalten Sie einen ersten Eindruck der Aktivitäten des Instituts für zeitgemäße Prüfungskultur.

© Canva.com

 

Klassenarbeiten und Klausuren haben an allgemeinbildenden Schulen eine große Bedeutung für die Leistungsfeststellung. In der Regel sind die Aufgabenstellungen für die gesamte Lerngruppe gleich, zeitlich begrenzt, Hilfsmittel wie Aufzeichnungen, Bücher oder Internet-Ressourcen dürfen nicht benutzt werden. Dahinter steht die Vorstellung, dass auf diese Weise eine zu 100 Prozent individuelle Leistung erfasst werden könne, weshalb diese Form des Prüfens so regelmäßig wiederkehrt, dass das schulische Lernen der Schüler:innen und die Arbeit der Lehrer:innen vor allem durch Prüfungssituationen rhythmisiert wird (Vgl. dazu Felix Winter: Leistungsbewertung. Eine neue Lernkultur braucht einen anderen Umgang mit Schülerleistungen. Grundlagen der Schulpädagogik Band 49. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren 2014, S. 34ff). 

Mit dieser kurzen Skizze soll nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden. Auch Klassenarbeiten und Klausuren können in ihrer Ausrichtung auf Schreibhandlungen die aktive und fokussierte gedankliche Auseinandersetzung mit Wissensbeständen fördern, adressatenorientiertes Schreiben und die Anbahnung folgerichtiger Urteile ermöglichen. Damit leisten sie einen Beitrag zum kritischen Denken, einer von vier Kompetenzen, die für junge Menschen im 21. Jahrhundert von herausragender Bedeutung ist. Aber kritisches Denken ist eben nur eine der vier Kompetenzen der sogenannten 21st Century Skills (Das 4-K-Modell wird beispielsweise von Jöran Muuß-Merholz in diesem Beitrag erläutert:

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Ansatz der Community für zeitgemäße Prüfungskultur

Es liegt auf der Hand, dass dieses Verständnis von Lernen mit gängigen Prüfungsformaten und Bewertungsansätzen kollidiert, denn es gilt leider trotz großer Anstrengungen vieler Lehrer:innen mit Blick auf zeitgemäßes Lernen, was Björn Nölte treffend so formuliert: „Wir können uns die schönsten Dinge für den Lernprozess ausdenken. Lernende werden immer danach fragen, welche Prüfungen am Ende auf sie warten.“ 

Prüfungen sollten darum als Performanzsituationen gestaltet werden, in denen Schüler:innen diejenigen Kompetenzen abrufen, die wir für zeitgemäßes Lernen als bedeutsam erachten. 

Darum haben wir zusammen mit Pädagog:innen aus Schule, Lehrerausbildung und Hochschule das Institut für zeitgemäße Prüfungskultur gegründet, eine Arbeitsgruppe, die Referentialität und Gemeinschaftlichkeit als Formen der Kultur der Digitalität pflegt. Auf der Website pruefungskultur.de zeigen und reflektieren wir zum einen unsere eigenen Prüfungsbeispiele, zum anderen können Interessierte ihre erprobten Beispiele für zeitgemäße Prüfungsformate hochladen, die Lehrkräfte zur Gestaltung von Leistungsaufgaben inspirieren. 

 

 

 

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