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Aus Corona lernen: Die digitale Reform ist dringend nötig

Die Entscheidung für einen Präsenzunterricht im neuen Schuljahr ist gefallen.

Aber wäre es nicht eher an der Zeit, über eine ernsthafte Alternative nachzudenken? Mit dem Einsatz digitaler Tools und einem funktionierenden Fernunterricht wäre vieles einfacher. Auch ohne Corona-Krise ist eine digitale Reform an den Schulen dringend geboten. Dabei können sich Schulen auch an den Universitäten Hilfe holen.

Das Zentrum für Lehrer*innenbildung der Uni Köln hat eine ganze Reihe an Angeboten auf seiner Webseite zusammengestellt.

© pixabay.com

 

Es wird kein Zurück in die alte Normalität geben

Überall in Deutschland fehlt es an einer echten digitalen Alternative zum herkömmlichen Präsenzunterricht. Das wurde spätestens mit der flächendeckenden Schulschließung im März klar. Die meisten Schulen waren auf die plötzliche Schließung überhaupt nicht vorbereitet. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Robert Bosch Stiftung im Frühjahr vorlegte.

Laut Forsa wussten viele Lehrer*innen nicht, wie sie digitale Unterrichtseinheiten sinnvoll erstellen sollten. Ein Viertel der Befragten bestätigte, dass die Schüler*innen nicht flächendeckend mit Computern versorgt seien. Viele griffen daher aus der Not auch im Fernunterricht auf das altbewährte Aufgabenblatt zurück.

Die Corona-Zwangspause traf ganz besonders Kinder aus einkommensschwachen und bildungsbenachteiligten Familien. Manche konnten über Wochen nicht richtig lernen, weil ihnen zuhause niemand helfen konnte, andere waren für ihre Lehrkräfte erst gar nicht erreichbar, weil es an technischer Ausstattung fehlte. Mit diesem Lernrückstand kehren sie nun an die Schulen zurück.

Befürworter des Präsenzunterrichts berufen sich gerne auf eine Normalität, die an den Schulen schnellstmöglich wiederhergestellt werden soll. Gerne wird dabei ausgeblendet, dass es die auf lange Zeit nicht geben wird.

Und selbst wenn die Pandemie eines Tages erfolgreich überwunden ist, wird vieles danach anders sein. Es sei ein Missverständnis zu glauben, „dass es irgendwann wieder ein Zurück in die alte Normalität vor Corona gibt“, sagt Myrle Dziak-Mahler. Myrle Dziak-Mahler leitet an der Uni Köln das Zentrum für Lehrer*innenbildung und ist von Haus aus selbst Lehrerin.

 

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