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Leseförderung für Jungen attraktiv gestalten

Lesen Jungs weniger gerne als Mädchen und was braucht es für die Gestaltung einer gendersensiblen Leseförderung? Ein Interview von Carolin Anda mit Prof. Dr. Ina Brendel-Kepser. Sie verantwortet das Projekt boys & books und forscht an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe u.a. zu Kinder- und Jugendliteratur, Gender- und Leseförderung und digitalen Rezeptionskontexten.

Leseförderung: Neugierde wecken © Canva.com

 

Anda: Aktuelle Studien zur Lesekompetenz weisen gravierende Defizite von Kindern und Jugendlichen nach. Dabei kommt der Faktor Geschlecht als ein Einflussfaktor unter anderen ins Spiel. Was sind Faktoren, die dazu beitragen, dass Jungs weniger gerne lesen als Mädchen? Oder liegt es gar nicht daran, dass Jungs per se weniger Spaß am Lesen haben, es vielen aber an Lesevorbildern, einer ansprechenden Lektüre oder an passenden Lesemethoden mangelt?

Brendel-Kepser: Hier laufen vielfältige Erklärungsmuster zusammen: von einer feminisierten Lesekultur, der Präferenz für audiovisuelle Medienangebote über mangelnde Passung der Lesestoffe, wenig attraktiven Vermittlungsmethoden bis hin zu neurobiologischen Aspekten, wie sie zum Beispiel der Eichstätter Anglist Heiner Böttger untersucht. Daraus resultiert insgesamt die Notwendigkeit von weitreichender Differenzierung und Individualisierung des Leseunterrichts, die keineswegs nur die Auswahl von Lesestoffen betrifft, für die es aber überzeugende didaktisch-methodische Konzepte gibt, die an basalen Lesefähigkeiten und Textverstehen ansetzen und darüber hinaus die Förderung lesekultureller Fähigkeiten in den Blick nehmen.  

 

Gendersensibilität und Diversität rückte in den letzten Jahren in der Leseförderung in den Fokus. Wie sollte eine gendersensible Leseförderung gestaltet sein?

Brendel-Kepser: Die Ziele der Leseförderung gelten gender-übergreifend: Verbesserung der Lesekompetenz durch Leseflüssigkeit und strategisches Lesetraining, Entwicklung von Engagement (Motivation) für das Lesen und Aufbau eines stabilen Lese-Selbstkonzeptes. 

Die Wege, die ans Ziel führen, sind aber teilweise gender-spezifisch: Während Lesetrainings auf der Prozessebene des Lesens gender-übergreifend funktionieren, sind für die...

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