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Hetze und Hass sind ein die gesamte Gesellschaft betreffendes Phänomen. Laut Forsa waren 96 Prozent der 14- bis 24-Jährigen online mit Hatespeech konfrontiert. Der Schulalltag zeigt oft, dass auch Jüngere schon diese Erfahrungen gemacht haben. Hass im Internet soll Menschen einschüchtern und sie mundtot machen. Eine Hilfestellung.
© asiandelight Textänderung / stock.adobe.com
Oft verschwimmt die Grenze zum Mobbing, wenn auf dem Schulhof von „Schwuchtel“, „Jude“ oder „Bitch” die Rede ist.
Der unreflektierte und inflationäre Umgang mit solchen Begrifflichkeiten – befeuert durch eine entsprechende Internetkommunikation – führt dazu, dass sich Hassrede im Schulalltag längst fest verankert hat.
Niemand ist davor gefeit, vorurteilsbeladene Aussagen zu machen. Das fängt schon bei gut gemeinten und implizit ausgrenzenden Sätzen an. Wenn in der Klasse jemand zur neuen Mitschülerin mit Kopftuch sagt: „Du sprichst aber gut Deutsch!” ist es nett gemeint.
Zugleich schwingt – oft unbewusst - mit, dass eine nicht-deutsche Herkunft oder mögliche Sprachprobleme erwartet wurden. Vergleichbare Zuschreibungen sind an Bevölkerungsgruppen gebundene Eigenschaften wie „Musik im Blut” oder „Tango im Blut”.
Negative Aussagen und Vorurteile über Gruppen und Menschen sind Hassbotschaften oder Hate Speech. Gerade im Internet sind solche Aussagen häufig.
Extremist*innen aller Couleur versuchen, Jugendliche über soziale Netzwerke zu umwerben und zu rekrutieren. Propagandavideos und Hasskommentare sind dort nur die erkennbaren Phänomene, dazu kommen subtile Botschaften und „Köderangebote”.
Im Schulalltag verschwimmen meist Begriffe wie Mobbing, Hate Speech (Hassrede) und Hate Crime (Hasskriminalität).
Hate Speech sind menschenfeindliche Aussagen, die eine Person oder eine Gruppe von Menschen aufgrund bestimmter Merkmale wie Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Sexualität oder Religion angreifen, abwerten, benachteiligen oder aus der Gemeinschaft ausgrenzen.
Das Ministerkomitee des Europarates definiert Hassrede als „[…] jegliche Ausdrucksformen, welche Rassenhass, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus oder andere Formen von Hass, die auf Intoleranz gründen, propagieren, dazu anstiften, sie fördern oder rechtfertigen“ (S. 2).
Dazu zählen auch falsche und stigmatisierende...