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Hassrede ist eine verbale Form von Gewalt. Sie greift Menschen an und verletzt – vor allem die Betroffenen, aber auch Freund*innen, Mitschüler*innen, Lehrer*innen und alle, die es miterleben und nicht wissen, wie sie reagieren können und sollen.
Die Sensibilisierung für diese Thematik ist immer wieder neu nötig. Hate Speech muss erkannt werden und erfordert konstruktive Gegenwehr mit demokratischen Mitteln. Im schulischen Kontext können gemeinsam Handlungsoptionen erarbeitet und ausgetauscht werden.
© Christian Schwier / fotolila.com
Wann immer es im Unterrichtskontext möglich ist, sollte der aus der Kommunikationstheorie stammende Leitsatz: „Störungen haben Vorrang” handlungsleitend sein.
Dies bedeutet, dass Störungen des Einzelnen, wenn sie nicht rechtzeitig aufgegriffen werden, zu ernsthaften Konflikten führen, unausgesprochen als Wahrheit übernommen werden und langfristig die Lernfähigkeit der gesamten Gruppe beeinträchtigen können.
Deshalb müssen Lehrer*innen rechtzeitig intervenieren und deutliche Stellung gegen rechte Äußerungen, Codes, Symbole oder andere Facetten von Hate Speech beziehen – bei den betreffenden Schüler*innen und im Klassenkontext.
Betroffene brauchen Unterstützung und klare Positionsbeziehung von Lehrenden. Sie müssen wissen, dass Lehrer*innen hinter ihnen stehen und sie nicht allein sind.
Problematische Inhalte sollten sachlich thematisiert werden, denn eine moralisierende Tabuisierung kann kontraproduktiv sein.
Anlass für die direkte Thematisierung bieten aktuelle politische Ereignisse oder Äußerungen und Vorfälle, die sich feindlich gegen Gruppen richten.