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Unsere Schulen sind überfüllt, Schulplätze sind rar, Lehrkräfte sind Mangelware. Die PISA-Ergebnisse werden immer schlechter. Aber wie sollen unsere Kinder auch bessere Schulleistungen erbringen, wenn massenweise Unterrichtsstunden ausfallen und sie in übervollen Klassen unterrichtet werden, in denen eine individuelle Förderung gar nicht mehr möglich ist. Lehrkräfte leisten reichlich Überstunden, um ausfallende Stunden halbwegs zu kompensieren. Was tun gegen Lehrermangel, Raumnot und Sanierungsstau? Dr. Dorothee Pietzko bemängelt die fehlende Vision für eine zukunftsfähige Schule und zeigt Möglichkeiten auf.
Schülerinnen und Schüler lernen individuell mit Selbstlern-Software
Die Antworten aus den Ministerien sind bemerkenswert kreativ: Um den Lehrkräftemangel zu bekämpfen werden Pensionärinnen und Pensionäre reaktiviert, Seiteneinsteiger akquiriert und voraussetzungslose Teilzeit wird nur noch in begründeten Einzelfällen genehmigt. Die daraus resultierende Bilanz: Nach offizieller Auskunft des Ministeriums werden 17,4 Prozent des Unterrichtes als Vertretungsunterricht erteilt, als eigenverantwortliches Arbeiten deklariert oder fällt ersatzlos aus. Daraus kann man nur schließen, dass die oben genannten Maßnahmen nicht die ausreichende Wirkung entfalten, dafür aber Lehrkräfte über ihre Leistungsgrenzen hinaus strapaziert werden.
Zusätzlich zum Lehrermangel herrscht vielerorts Raumnot an unseren Schulen: Der Klassenraummangel wird von Schulträgern und Bezirksregierungen durch Überschreiten der Klassenfrequenzwerte und 2-Phasen-Modelle bei der Beschulung von Seiteneinsteigenden bekämpft. Klassenfrequenzwerte von 30 Schülerinnen und Schülern werden selbstverständlich eingehalten, aber die Seiteneinsteigerinnen und -seiteneinsteiger werden „on top“ aufgenommen. Schulträger kommen mit der Sanierung und dem Neubau von Schulbauten nicht nach.